Kommunale Wärmeplanung schreitet voran

Kommunale Wärmeplanung schreitet voran

Donnerstag, 4. Juni – Die kommunale Wärmewende nimmt Fahrt auf: In der gestrigen Sitzung des Verbandsgemeinderats sowie bereits vergangene Woche im Haupt- und Finanzausschuss stellte die EWR Climate Connection die Ergebnisse der Bestands- und Potenzialanalyse zur kommunalen Wärmeplanung der Verbandsgemeinde vor.

„Wir stecken gerade mitten in Phase zwei von insgesamt vier Etappen der kommunalen Wärmeplanung“, erklärte Jessica Scherer, Nachhaltigkeitsberaterin bei EWR Climate Connection. „Das verschafft uns einen klaren Überblick über den aktuellen Stand – und jetzt können wir damit beginnen, ein Zukunftsbild für die Verbandsgemeinde zu entwerfen.“

In der Verbandsgemeinde Bodenheim dominieren vor allem ältere Gebäude, die vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung im Jahr 1979 errichtet wurden – größtenteils Wohnhäuser. Der überwiegende Teil des Wärmebedarfs wird bislang noch durch fossile Brennstoffe wie Erdgas und Heizöl gedeckt – rund 90 Prozent. Das führt zu einem jährlichen Wärmebedarf von etwa 158 GWh sowie einem CO₂-Ausstoß von rund 42.000 Tonnen.

In einem Workshop mit politischen Entscheidungsträgern wurden bereits vorhandene Potenziale in der Verbandsgemeinde diskutiert – mit spannenden Erkenntnissen: Besonders vielversprechend sind Photovoltaik-Dachanlagen zur Stromerzeugung sowie oberflächennahe Geothermie zur Wärmegewinnung. Beide Technologien sind in der Verbandsgemeinde gut verfügbar und bieten sowohl für größere Vorhaben als auch für private Haushalte attraktive Nutzungsmöglichkeiten.

Weitere Chancen ergeben sich durch die Nutzung von Fluss- und Seewasserwärmepumpen – die Nähe zum Rhein schafft hierfür beste Voraussetzungen. Auch Luft-Wasser-Wärmepumpen bergen großes Potenzial, insbesondere in Kombination mit einer eigenen PV-Anlage – eine zukunftsweisende und effiziente Lösung.

„Gerade in der Wärmeversorgung ist Zusammenarbeit ein Schlüssel zum Erfolg“, betonte Bürgermeister Dr. Robert Scheurer. „Gemeinsame Projekte mit unseren Nachbarverbandsgemeinden Nieder-Olm und Rhein-Selz können uns helfen, Synergien zu heben, Ressourcen zu bündeln und die Energiewende vor Ort wirkungsvoll voranzutreiben.“

Im nächsten Schritt wird nun das Zielbild für die Verbandsgemeinde Bodenheim entwickelt. Dabei werden potenzielle Wärmenetzgebiete in den einzelnen Ortsgemeinden geprüft. In Phase vier – der letzten Etappe der kommunalen Wärmeplanung – erfolgt schließlich die Entwicklung konkreter Maßnahmen zur Umsetzung.

Fragen zur kommunalen Wärmeplanung beantwortet das Team der VG Bodenheim jederzeit gerne unter waermeplanung@vg-bodenheim.de .