Was anmutet wie ein Wunder, Trauben nämlich in Winzersekt zu verwandeln
und Bewegung in den stillen Grundwein zu bringen, zählt zum Handwerk der
Sekt produzierenden Winzer in der Verbandsgemeinde Bodenheim.
Winzersekt
wird traditionell hergestellt, das heißt klassisch, nach der
Champagnermethode in Flaschen vergoren. Sein Etikett muss Aufschluss
geben über Rebsorte, Herkunft (b. A.) und Jahrgang.
Wie aber kommen -nach zweimaligen Gären-das Prickeln und der für einen
Sekt so charakteristische Geschmack in die Flasche? Ganz einfach.
Zunächst werden aus den Trauben, je nach Rebsorte, das Silber, das
Rheingold oder der Roséton, die Lichtreflexe und die Sonnenstrahlen
gewonnen, dann vergoren, abgewogen, die Schaumperlen pro Flasche
bemessen, Flugbahn und Geschwindigkeit des Korkens berechnet ...
Dichtung
oder Wahrheit? Vor dem Genuss steht in jedem Fall "ein gerütteltes Maß"
an Feingefühl, Erfahrung, Können und Wissen. In Rennfahrermanier
geschüttelt, wird er wild: vom Draht befreit, sprengt er den Korken ab
und schäumt über. Genießer vermeiden solche Behandlung angesichts seiner
komplizierten, zeit- und kostenintensiven Herstellung.
Das Prickeln hat Tradition: seit 20 Jahren wird der heimische Wein von
einigen Winzern auch zur Herstellung von belebenden, frischem und
angenehm fruchtig nach der Rebsorte schmeckendem Sekt genutzt. Gehen Sie
hin zum Winzer und probieren Sie den Sekt. Ein Anlass, das eine oder
andere Fläschchen zu entkorken, findet sich immer.