Sicherheit für den Radverkehr – ohne Umlaufsperren

Sicherheit für den Radverkehr – ohne Umlaufsperren


Die Radwegequerung des Amiche-Radweges in der Harxheimer Bahnhofstraße ist nun frei von Umlaufsperren. Bei einem Ortstermin, zu dem der Erste Beigeordnete der VG Bodenheim, René Nauheimer, neben zahlreichen Radfahrern auch Vertreter des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), den Verkehrssicherheitsberater der Polizei, Stefan Gilsdorf, und den Beigeordneten der Ortsgemeinde Harxheim, Gustav Reck, begrüßen konnte, wurden die Sperren symbolisch entfernt. 

Nach der Erstellung des Radwegeverkehrskonzeptes sind verschiedene Maßnahmen zum Ausbau der Radwegeverkehrsinfrastruktur in Umsetzung. So konnte neben dem radverkehrstauglichen Ausbau des Leinpfades in Nackenheim, dem Radwegeausbau entlang der Ortsrandstraße Bodenheim und dem nun anstehenden Umbau der Radwegequerung in Harxheim weitere Schritte zur Steigerung von Attraktivität und Sicherheit für den Radverkehr unternommen werden.  

Die Verbandsgemeinde Bodenheim, der LBM-Worms und der ADFC Kreisverband Mainz-Bingen e.V. setzen sich für Maßnahmen einer zeitgemäßen Rad-Infrastruktur nicht nur auf dem Amiche-Radweg in Harxheim sondern auch darüber hinaus ein. Hintergrund ist auch die vom ADFC im Oktober 2024 durchgeführte Unterschriftenaktion mit dem Ziel einer zeitgemäßen Rad-Infrastruktur auf dem Amiche-Radweg zwischen Bodenheim und Köngernheim. 

An einem Sonntag unterstützten schon nach knapp fünf Stunden 147 Radfahrende mit ihren Unterschriften die Forderung, die Umlaufsperren auf dem Radweg „Amiche“ durch zulässige und zeitgemäße Alternativen zu ersetzen. „Die Umlaufsperrenanlagen auf diesem wunderschönen Radweg sind nicht nur ein Ärgernis, sie stellen auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar und hindern gerade vulnerable Personengruppen an der Nutzung des Radweges. Somit ist deren Entfernung ein deutliches Signal dafür, dass der Radverkehr ernst genommen wird. 

Gute Radinfrastruktur fördert nachgewiesenermaßen den Anteil der Radfahrenden am Gesamtverkehrsaufkommen – und jedes Auto weniger ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz“, so Petra Hüther, stellvertretende Vorsitzende des ADFC Mainz – Bingen e. V.

Doch was ist eigentlich das Problem mit den Umlaufsperren, die auch „Drängelgitter“ genannt werden? Einst wurden sie mit der guten Absicht, die Radfahrenden auszubremsen und damit für Sicherheit zu sorgen, auf der zum Radweg umgebauten ehemaligen Bahnstrecke „Amiche“ an Kreuzungsstellen errichtet. Sie verhindern aber die Nutzung von Fahrrädern mit Kinderanhängern, Lastenrädern und auch motorisierten Rollstühlen, um einige Beispiele zu nennen. 

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) empfiehlt deren Einsatz nur unter ganz bestimmten Bedingungen, z. B. auf stark abschüssigen Strecken mit Querungen in Senken, was auf dem Amiche-Radweg nicht der Fall ist. Alexandra Zäuner (FG Planung - Team Radwege) vom LBM spricht sich „ganz klar für die Überprüfung der Umlaufsperren auf der gesamten Strecke des Amiche aus. So werden die meisten der Umlaufsperren wohl entfernt und die entsprechenden Querungsstellen in zeitgemäßer Art und Weise ausgestattet werden können“. 

Die VG Bodenheim geht hier nun mit gutem Beispiel voran. Sie entfernt z.B. im Bereich der Ortsgemeinde Harxheim die letzten Umlaufsperren und ersetzt sie durch moderne barrierefreie Alternativen. Ziel dieser Maßnahme ist es, allen Radfahrenden ein sicheres und ungehindertes Fahren auf dem Radweg und ein Queren der Straße zu ermöglichen.

Damit zeigen nun endlich die Bemühungen des ADFC für einen sicheren und barrierefreien Radverkehr auch auf dem Land erste Erfolge. Bernward Bertram (Straßenverkehrsbehörde VG Bodenheim) sagte, dass man auf einem guten Weg sei, alle Querungen im Bereich der VG Bodenheim zeitgemäß auszustatten. Der fachliche Austausch, nicht nur mit dem ADFC, aber vor allem die Hinweise der Nutzer, würden einen lebendigen Austausch zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur bringen.